SURROUND; Tashi Brauen, 01. — 03. Juli 2022
SURROUND ist die zweite Einzellausstellung des Schweizer Künstlers Tashi Brauen in der Goldberg Galerie. Wie bereits 2018 in den Arbeiten der Ausstellung „Break of Day“ angedeutet, tritt das Arbeiten mit Papier bzw. Pappe für Tashi Brauen in den letzten Jahren mehr und mehr in den Vordergrund. Wie auch in älteren Werken ist das Arbeiten Tashi Brauens geprägt von einem äußerst spontanen und dynamischen Umgang mit seinen Arbeitsmitteln. Aus mit grellen, leuchtenden Farben übermalter Finnpappe, einem leicht zu verarbeitenden Werkstoff - der vor allem im Modellbau Anwendung findet - formt Tashi Brauen, reliefartige und dennoch zweidimensionale Wandobjekte im Grenzbereich zwischen Skulptur, Objekt und klassischer zweidimensionaler Malerei. Die gestalterische Arbeit des Künstlers erstreckt sich dabei auf das Kombinieren und Arangieren der aus Pappe gefertigten Formen; Diese werden über- und nebeneinander gesetzt, greifen Verläufe und Formen auf, reagieren aufeinander und bilden spannungsvolle und harmonische Farbkörper. Dort, wo verschiede Farbflächen oder Pappen aufeinandertreffen, sind die Übergänge zwischen den kontrastreichen Farben entweder scharf und präzise, abgegrenzt oder rauh und ausgefranst, sofern die Pappe gerissen und nicht geschnitten wird. Diese Brüche und Kanten im Material, egal ob Geraden oder Kurven, mit dem Messer oder Risse von Hand, sie sind gesteuert durch die Dynamik im Moment ihrer Entstehung, sind Spuren eines Arbeitsprozesses, der Bildträger und Motiv untrennbar miteinander verbindet. „Das Zusammenspiel der kräftigen Farben, die reduzierte Formensprache und vor allem die Leichtigkeit in der ästhetischen Konzeption, sind die bestimmenden Konstanten im Werk Tashi Brauens. Die Werke reflektieren ihre eigene Materialität wie auch die Möglichkeiten zur Einflussnahme des Künstlers gleichermaßen. Somit greifen die Arbeiten formale Diskurse der klassischen Moderne auf und führen sie fort - gegebenfalls mit einer für das Werk Tashi Brauens wichtigen Ergänzung: „Wer dem Zufall Rechte einräumt, dem fällt beim Arbeiten Neues zu.“ (nach Chris Bünter, Ausstellungstext zur Ausstellung TOMORROW, 2022, Dienstgebäude, Zürich)