Franziska Reinbothe
Ohne Titel, 2020
Acryl auf Leinwand
69 × 58 × 11 cm
Preis auf Anfrage
Franziska Reinbothe: Ohne Titel, 2020
Acryl auf Leinwand; 69 × 58 × 11 cm
Preis auf Anfrage
↓ Franziska Reinbothe
Als Bildende Künstlerin erarbeitet sich Franziska Reinbothe innerhalb der Malerei verschiedene Strategien der Bildfindung. Ihre Ausgangsfrage lautet stets: Was passiert eigentlich, wenn...?
Franziska Reinbothe möchte dasjenige sehen, was für gewöhnlich verborgen bleibt: die Rückseite eines gemalten Bildes und seine Ränder. Um diese sichtbar zu machen, staucht sie Leinwände zusammen, legt Keilrahmen frei oder verzichtet gleich ganz auf sie. Sie dehnt, faltet, zerbricht, durchschneidet und/oder vernäht die Werke nach Beendigung des Malprozesses. Einige der Bilder ragen dann als aufgefaltete Strukturen aus Leinwand und Holz weit in den Raum hinein, andere haben sich bereits vollständig von der Wand gelöst.
Mit diesen Eingriffen in die Integrität der von ihr bearbeiteten Leinwände erschließt sich die Künstlerin eine ungewohnte Bildsprache. Im ersten Moment ist man als Betrachter irritiert ü ber das eigenwillige Erscheinungsbild der Arbeiten Franziska Reinbothes, ihre Imperfektionen, ihre Brüche und Fehlstellen. Doch genau das bezweckt die Künstlerin. Das verformen/verfremden ist eigentlich ein offenlegen dessen, was normalerweise nicht zu sehen ist.
So wird sichtbar, das ein gemaltes Bild eben doch mehr ist, als die auf einem zweidimensionalen Bildträger aufgebrachte Farbe. Volumen, das ausgreifen in den die einzelne Arbeit umgebenden Raum oder das starke Spiel von Licht und Schatten sind nur einige dieser zusätzlichen Qualitäten. Auf diese Weise entwickelt sich ein Spiel mit den Sehgewohnheiten der Betrachter; Ein Dialog zwischen einem Werk und seinem Gegenüber, in dem durch die Abweichung von Gewohntem gerade diese Qualitäten von Malerei thematisiert werden.
Gleichzeitig, - durch den Charakter dieser Eingriffe - bleiben die einzelnen Schritte des Bearbeitungsprozesses deutlich sichtbar. Die Werke selbst gewähren ungewohnte Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte.
Trotz allem ist es stets die Malerei selbst, die im Mittelpunkt Franziska Reinbothes künstlerischen Interesses steht und ihr Umgang mit diesen Fragestellungen ist alles andere als dogmatisch. Neugier und Impulsivität, nicht Bilderstürmerei sind hier die treibende Kräfte – und Zufall und Unfall liegen in ihrer künstlerischen Arbeit nahe beieinander. Was passiert, wenn die Künstlerin dem Bild die Leisten bricht? Und was, wenn sie diese anschließend wieder repariert?
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