Abdruck einer Leidenschaft; Philipp Röcker, 09. — 11. März 2018

Philipp Röcker, Jahrgang 1984 – studierte Bildhauerei bei Didier Vermeiren an der Kunstakademie Düsseldorf. Unter dem Titel „Abdruck einer Leidenschaft“ werden nun zum ersten Mal seine Arbeiten in der Goldberg Galerie in München gezeigt. In seinen Skulpturen und Fotografien beschäftigt sich Philipp Röcker mit klassischen Themen der modernen Skulptur und Plastik. Stets sind die Arbeiten geprägt von der Frage nach den Verhältnissen von Skulptur zu Raum, Masse Volumen und Material.

Die Arbeiten spielen so zum Beispiel mit den von bestimmten Materialien ausgelösten Erwartungshaltungen des Betrachters: Die traditionelle Materialikonografie wird durch die Kombination von Gips und Bronze infrage gestellt, das ursächliche Verhältnis von Gips und Bronze, von Arbeitsmittel und Kunstwerk wird durch die Kombination beider Werkstoffe aufgelöst; übereinander gestapelte Kuben aus Holz werden nur durch Keile aus Aluminium in einem scheinbar fragilen Gleichgewicht gehalten. Durch die Schichtung verschiedener Materialien wie Holz und z.B. Grafit werden Oberflächenstrukturen betont, durch Lichtreflexe auf der glänzenden Grafitfläche werden die Eigenschaften des Materials noch stärker hervorgehoben und erfahren so eine subtile Veränderlichkeit. Die in Keramikarbeiten durch den Vorgang des Brennens fixierten Bewegungen im Material, der an Ort und Stelle belassene Wandaushub bei fotografischen Arbeiten bilden den Entstehungsprozess der Arbeiten ab und verweisen so auf die Arbeitsweise des Künstlers.

Gleichzeitig erfahren statisch erscheinende Arbeiten durch ihre veränderliche Präsentation in der Ausstellung, durch die zum Beispiel starke Reaktion auf Licht und Umraum signifikante Änderungen in ihrer Morphologie. Gerade diese statisch anmutende Erscheinung ist es die Bewegung und Veränderungen – das Prozesshafte Arbeiten Philipp Röckers - sichtbar macht.

Mit der fotografischen Präsentation unterschiedlicher Ausstellungssituationen sind die gezeigten Werke oft mehrfach in ein und derselben Ausstellung präsent und zeigen dem Betrachter verschiedene Beispiele gleichberechtigter Ausstellungsvarianten. Hierdurch verdeutlicht der Künstler die enge Bindung zwischen Ausstellungsraum und gezeigten Arbeiten und macht so die Rezeption durch den Betrachter im Kontext der Ausstellungssituation zu einem ebenfalls wichtigen Bestandteil seines Werkes.

L'ombre, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
L'ombre, 2018
Patiniertes Holz, Aluminium
225 × 47 × 47 cm

Unwrapping a piece of bronze, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
Unwrapping a piece of bronze, 2018
Patinierte Bronze, Gips, Textil, Stahl
4 × 110 × 110cm

Dunkelkammer, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
Dunkelkammer, 2018
Patiniertes Holz
25,5 × 19 × 1 cm

Form of the present, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
Form of the present, 2018
Gebrannte Keramik
Zweiteilig, Maße variabel

Tempel, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
Tempel, 2018
Zeichnung auf Papier, Stahl
Maße variabel

L'air solide, Philipp Röcker 2018

Philipp Röcker
L'air solide, 2018
Pigmentdruck auf Hahnemühle Papier, Wandausbruch
Maße variabel