The Reason Why We; Franziska Reinbothe, 12. — 14. November 2021

Als Bildende Ku?nstlerin erarbeitet sich Franziska Reinbothe innerhalb der Malerei verschiedene Strategien der Bildfindung. Ihre Ausgangsfrage lautet stets: Was passiert eigentlich, wenn�?

Franziska Reinbothe m�chte dasjenige sehen, was fu?r gew�hnlich verborgen bleibt: die Ru?ckseite eines gemalten Bildes und seine R�nder. Um diese sichtbar zu machen, staucht sie Leinw�nde zusammen, legt Keilrahmen frei oder verzichtet gleich ganz auf sie. Sie dehnt, faltet, zerbricht, durchschneidet und/oder vern�ht die Werke nach Beendigung des Malprozesses. Einige der Bilder ragen dann als aufgefaltete Strukturen aus Leinwand und Holz weit in den Raum hinein, andere haben sich bereits vollst�ndig von der Wand gel�st.

Mit diesen Eingriffen in die Integrit�t der von ihr bearbeiteten Leinw�nde erschlie�t sich die K�nstlerin eine ungewohnte Bildsprache. Im ersten Moment ist man als Betrachter irritiert �ber das eigenwillige Erscheinungsbild der Arbeiten Franziska Reinbothes, ihre Imperfektionen, ihre Br�che und Fehlstellen. Doch genau das bezweckt die K�nstlerin. Das verformen/verfremden ist eigentlich ein offenlegen dessen, was normalerweise nicht zu sehen ist.

So wird sichtbar, das ein gemaltes Bild eben doch mehr ist, als die auf einem zweidimensionalen Bildtr�ger aufgebrachte Farbe. Volumen, das ausgreifen in den die einzelne Arbeit umgebenden Raum oder das starke Spiel von Licht und Schatten sind nur einige dieser zus�tzlichen Qualit�ten. Auf diese Weise entwickelt sich ein Spiel mit den Sehgewohnheiten der Betrachter; Ein Dialog zwischen einem Werk und seinem Gegen�ber, in dem durch die Abweichung von Gewohntem gerade diese Qualit�ten von Malerei thematisiert werden.

Gleichzeitig, - durch den Charakter dieser Eingriffe - bleiben die einzelnen Schritte des Bearbeitungsprozesses deutlich sichtbar. Die Werke selbst gew�hren ungewohnte Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte.

Trotz allem ist es stets die Malerei selbst, die im Mittelpunkt Franziska Reinbothes k�nstlerischen Interesses steht und ihr Umgang mit diesen Fragestellungen ist alles andere als dogmatisch. Neugier und Impulsivit�t, nicht Bilderstu?rmerei sind hier die treibende Kr�fte � und Zufall und Unfall liegen in ihrer k�nstlerischen Arbeit nahe beieinander. Was passiert, wenn die K�nstlerin dem Bild die Leisten bricht? Und was, wenn sie diese anschlie�end wieder repariert?